Bauernhaus im Vilstal

gerstmeir inić architekten BDA Partnerschaft mbB

Projektangaben

Warum wurde das Material gewählt?

Die Materialwahl wurde an den Ort und den Bestand angepasst. So wurden Ziegel, Abbruchziegel, mineralischer Putz und Holz in traditionellen und herkömmlichen Ausführungen verwendet. Dabei wurde auch Wert auf Schadstoff- und Altlastenfreiheit gelegt. Die Verwendung der Abbruchziegel kann als Anastylose gewertet werden. Eine Kalkschlemme macht die Ziegel witterungsbeständig.

Was macht den Materialeinsatz besonders?

Besonders ist, dass wir mit oben beschriebenen Anspruch auf sehr ursprünglichen Materialumgang zurückgreifen mussten, der bei vielen Betrieben nicht mehr Standard ist und somit viel Überzeugungsarbeit benötigte. Holz z.B. war im keinen Fall Leimholz, sondern einfaches Schnittholz. Putz war ein 3-Lagen-Putz als Kellenwurfputz. Die Holzimitation (dem Vorgang der holzimitierenden Leinölfarben abgeschaut) ist ein Besenstrich mit senkrechten Kellenschnitt.

Welche besondere Qualität erzielt das Material?

Handwerklichkeit. Detailreichtum. Mit der Körnigkeit der Oberflächen wurden spezielle Raumeindrücke erreicht. Vieles ist „brut“, sozusagen „Material as by BayWa found“, eigentlich ein niederbayrischer Brutalismus. Beton als Klimaschädling wurde soweit wie möglich verdrängt. Viele Bauteile sind Mischbauweise, jedoch keine Verbundkonstruktionen.

Projektbeschreibung

Ein eingestürzter Stall eines Dreiseithofes soll durch ein neues Wohnhaus annähernd gleichen Ausmaßes ersetzt werden. Bei näherer Betrachtung der Bestandteile des Hofes jedoch wird allein das Wort „ersetzen“ fragwürdig. Die mannigfaltigen Zeugnisse eines über dem Nutzen stehenden Gestaltungswillens, der in jedem noch so kleinen Detail zu finden ist, macht den Bestand zum streng erquickenden Mentor. Die Typologie, Gestalt und Ausführung des Hauses orientiert sich an der traditionellen Erscheinung und Bauweise der Bauernhäuser in Niederbayern im Allgemeinen und dem gegebenen Ort im Speziellen. Die Herausforderung bei diesem Projekt war, die tradierte Innen- und Aussenraumvorstellungen im Einklang mit den neuesten Vorgaben und Anforderungen an Bauteile auszuführen. Im Zuge des Planungs- und Bauprozesses wurden bewährte gestalterische bzw. konstruktive Elemente und Prinzipien der bestehenden Bauernhäuser in Zusammenarbeit mit den Handwerkern weiterentwickelt und neu kombiniert.

Materialien

Kalk-Zement-Putz
Fa. maxit, ausgeführt von Fa. Petermaier

Einsatz traditioneller Bauweise der Bauernhäuser in der Gegend
Kalkschlemme von der Fa. Keim

Poroton T7
Schlagmann Poroton GmbH & Co.KG

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Unternehmen

gerstmeir inić architekten BDA Partnerschaft mbB
Zeppelinstraße 59
81669 München
Deutschland
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Fotograf: Florian Holzherr

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