Pneumatic Forming of Hardened Concrete

TU Wien / Öhlinger + Partner ZT Ges.m.b.H.

Projektangaben

Warum wurde das Material gewählt?

Optimiert man die Form eines Betontragwerks entsprechend der Lastpfade beispielsweise zu einer Schale, so kann das Material Beton, charakterisiert durch eine hohe Druckfestigkeit und vergleichsweise niedrige Zugfestigkeit, besonders nachhaltig für dauerhafte Tragstrukturen genutzt werden.

Was macht den Materialeinsatz besonders?

Beton gilt als „harter“ Baustoff. Mit dem neu entwickelten Bauverfahren „Pneumatic Forming of Hardened Concrete (PFHC)“ werden erstmals dünne Betonplatten im ausgehärteten Zustand „kalt“ von einer ebenen Platte zu einer zweifach gekrümmten Betonschale verformt.

Welche besondere Qualität erzielt das Material?

Das neue Bauverfahren ermöglicht eine besonders ökologische und ökonomische Herstellung von Betonschalen und gibt dem Material mit den verfahrensbedingten Fugen einen neuen besonders ansprechenden Charakter.

Projektbeschreibung

Die Schalung für Kuppelbauten aus Beton ist normalerweise aufwändig und teuer. Eine mögliche kostengünstige und ressourcenschonende Alternative bietet die an der TU Wien von Dr. Benjamin Kromoser und Prof. Johann Kollegger vom Institut für Tragkonstruktionen entwickelte Baumethode namens "Pneumatic Forming of Hardened Concrete (PFHC)". Dabei wird lediglich mit Hilfe eines Luftkissens und Spannkabeln eine ebene, vollkommen ausgehärtete Betonplatte zu einer zweifach gekrümmten Betonschale verformt. Man spart dabei die Schalung und das normalerweise erforderliche Lehrgerüst ein. Im Auftrag der ÖBB-Infrastruktur AG wird nun in Kärnten an der Neubaustrecke der Koralmbahn auf dem Abschnitt Aich-Mittlern mit dem neuen Bauverfahren ein Testbauwerk, eine großzügig ausgeschnittene Betonschale errichtet. Das Bauwerk wird ab Sommer 2017 als Veranstaltungsüberdachung genutzt.

Kommentar der Jury
Man lege ein Luftkissen unter eine exakt geometrisch definierte, zuvor bereits ausgehärtete Betonplatte mit keilförmigen Aussparungen, bläst dieses auf und umspannt das Ganze. Tollkühn oder waghalsig sind vielleicht passende Adjektive um das Projekt und die Idee zu beschreiben Beton im ausgehärteten Zustand zu biegen. Der Verzicht auf Schalung und Leergerüst bei gleichzeitiger Einsparung von über 50% Beton und Bewehrungsstahl macht diese Produktionsmethode gleichzeitig ökonomisch und ökologisch. Daher wird das Verfahren wohl Einzug in die Bauwelt halten und dem harten Baustoff Beton neue Konnotationen mit auf die Reise geben. Im wahrsten Sinne des Wortes spannend bietet das innovative Verfahren Potenzial für zukünftige, zweifach gekrümmte Betonschalen und Kuppelbauten.

Materialien

Beton
Kostmann GesmbH

Kategorien

Materialklasse:

Unternehmen

TU Wien / Öhlinger + Partner ZT Ges.m.b.H.
Karlsplatz 13/ E212-2
1040 Wien
Österreich
» Zur Homepage
Fotograf: Benjamin Kromoser

Ähnliche Einreichungen werden geladen.

Dieses Projekt gefällt 4 Personen