Bauschaum vom Baum

Studie

Der europäische Forschungsverbund „BioFoamBark“ hat neue Rezepturen zur Herstellung Tannin-basierter Bauschäume entwickelt, die aus der Rinde von regionalen Kiefern und Fichten gewonnen werden.

Dass Schäume auf Basis von Tannin – einem Bestandteil der Baumrinde – viele Vorteile haben, ist schon seit einiger Zeit bekannt. Im Jahr 2013 wurde der an der Universität Freiburg entwickelte Hartschaum aus Tannin mit dem Innovationspreis Schaumkunststoffe ausgezeichnet. Neben mechanischen Eigenschaften zeichneten sie solche Schäume durch gutes thermisches und akustisches Isoliervermögen aus und seien nicht brennbar. Allerdings wurden sie bislang nur aus tropischen Baumarten hergestellt.

Der europäische Forschungsverbund „Biofoambark“ hat nun Verfahren zur Schaumherstellung aus europäischen Arten erprobet, wobei vor allem das Nebenprodukt Rinde verwertet wurde. Zur Herstellung der Schäume entwickelten die Forscher zwei Rezepturen für Tannine aus der Monterey- und der See-Kiefer und eine Rezeptur für Fichtenrindentannin, deren Eigenschaften mit denen aus den tropischen Baumarten im Wesentlichen vergleichbar sind.

Ob sich das Verfahren in Deutschland im industriellen Maßstab umsetzen lässt, hängt unter anderem von den Tannin-Ausbeuten bei der Extraktion aus Fichtenrinde ab. Da man aus Rinde aktuell vor allem Energie gewinnt, empfehlen die Forscher eine Kaskadennutzung zur Vermeidung von Nutzungskonkurrenzen: Nach der Tannin-Extraktion bleiben 80 bis 85 Prozent der ursprünglichen Biomasse übrig, die weiter als Energieträger zur Verfügung stehen.

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Beitragsbild: Wikipedia

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Verfasst am 22. Oktober 2016