Aesop Signature Store München

Projektangaben

Warum wurde das Material gewählt?

Beton: Ergänzung zur bestehenden Sichtbetondecke
Marmor: ähnliches Aussehen wie versteinerter Gesichtspuder
Samt: Gegenstück zum Beton

Was macht den Materialeinsatz besonders?

Neben groben Sichtbetonelementen wird Marmor und Samt eingesetzt. Starke Kontraste zwischen unvereinbar scheinenden Materialien erzeugen einen haptisch sehr einprägsamen und dennoch ästhetischen Raumeindruck. Die tradierten Beziehungen der einzelnen Materialien zueinander werden neu definiert.

Welche besondere Qualität erzielt das Material?

Der Einsatz der Materialien spiegelt den Spannungsbogen zwischen der brutalistisch wirkenden Instandsetzung nach dem Krieg und einer warmen, weiblich geprägten Aufenthaltsqualität. Diese ist der Atmosphäre eines vergessenen Boudoirs entliehen und reflektiert das Selbstverständnis der Marke Aesop.

Projektbeschreibung

Das Design experimentiert mit Ausgewogenheit und Spannung, hervorgerufen durch starke Kontraste in Materialität und Struktur sowie feine haptische Akzente. Ein überdimensionaler, zentraler Ladentisch aus Beton komplettiert die abgestufte Betondecke und die Estrichfußböden. Diese Elemente des Brutalismus fügen sich in die Architektur der Nachbarschaft ein. Im Kontrast zur monolithischen Strenge der Ladentheke verleiht Carrara-Marmor als Auflage und eingelassenes Waschbecken eine sanftere Atmosphäre. Ein Betonwaschbecken im Nebenraum ermöglicht ausgiebige Beratungen, die antike Möblierung lädt zum Verweilen. Vertikale Trapeze aus Altmessing mit schmalen Regalen aus Carrara-Marmor hängen von der Decke herab und befinden sich vor dem Fenster. Die gegenüberliegende Wand ist mit schimmernden Samtpaneelen verkleidet, die das Licht im Tagesverlauf immer wieder anders reflektieren.

Kommentar der Jury
Schon allein die Berücksichtigung des Ortes im Konzept und die Reflexion der Umgebung ist preiswürdig. Das Wiederbeleben einer alten Immobilie gelingt hier durch das Entkernen des Raumes. Die so freigelegte Betondecke im 60er Jahre Duktus baut Korrespondenz zum monolithischen Tresen auf. Der dazu inszenierte Kontrast aus pudriger Stofflichkeit und rauem Beton kopuliert mit dem überraschenden Moment des Duftes. Die sich daraus entfaltende Poesie festigt die große Alleinstellung der Marke weiter, handelt es sich doch um den einzigen Filialisten, der in jedem Projekt anders agiert.

Materialien

Samt
Fischbacher

Marmor
Ganter

Beton
Ganter