Das größte Kaleidoskop Europas - PHÄNOMENTA Lüdenscheid setzt eine neue Landmarke

KKW ARCHITEKTEN / beier+wellach projekte

Projektangaben

Projektbeschreibung

Das größte Kaleidoskop Europas PHÄNOMENTA Lüdenscheid setzt eine neue Landmarke, Die PHÄNOMENTA Lüdenscheid ist eine traditionsreiche Bildungs- und Forschungseinrichtung, die Kindern und Jugendlichen die einzigartige Möglichkeit bietet, die Welt des Wissens und der Technik durch „Hands-on-Exponate“, vom Besucher durchgeführte Experimente, spielerisch zu erfahren. Sie wurde um einen Neubau mit einem Stahlturm von 70m Höhe erweitert, in dem sich ein Foucault-Pendel in Kombination mit einem riesenhaften Kaleidoskop befindet. In Südwestfalen prägt nun der markante Turm des Science Centers PHÄNOMENTA die Stadtsilhouette Lüdenscheids.

Ein zweigeschossiger Neubau, mit dunkelgrau metallic farbigen Alucobondplatten verkleidet, bildet den massiven Sockel für den 75m hohen Turm. Das Innere des Sockels bietet auf zwei Etagen 1400qm schlichte und funktionale Ausstellungsflächen. Lediglich die massiven diagonal geführten Stützen des Turmes, die geodätische Raumstruktur und die sichtbar geführte Lüftungstechnik prägen den Raum. Raue Sichtbetonoberflächen und der fugenlos geschliffene Gussasphaltestrich verstärken den industriellen Charakter. Den Versuchseinheiten und Exponaten gehört die volle Aufmerksamkeit der Besucher. Zwei Panoramafenster geben Ausblicke auf die Stadt Lüdenscheid, ein neues Foyer erschließt das Gebäude über eine Brücke vom Bahnhofsvorplatz her, der Turm weist den Weg für die Besucher. Seine weiß-aluminium farbige Form ergibt sich aus vertikal und horizontal gedrehten Dreiecken, die sich nach oben hin verjüngen. Je nach Standpunkt des Betrachters bietet sich somit eine immer wechselnde Ansicht. Bis zu sechs Hohlprofile laufen an den Knotenpunkten zusammen und werden mit innenliegenden Schraubstößen befestigt. So kann eine einheitliche und störungsfreie Profilaußenansicht realisiert werden. Der von außen sichtbare obere Teil des Turmes besteht aus Stahl, der untere Teil besteht aus diagonalen Stahlbetonstützen, die sich bis in die Ausstellungsräume darstellen.

Zwischen dem Stahlturm und der Sekundärkonstruktion folgt eine amorph eingespannte Membran mit einer Fläche von 990m², die in einem Stück gefertigt wurde. Sie ist mit 26mm starken formgebenden Seilen an zwölf Knotenpunkten der Stahlkonstruktion befestigt und dreht sich auf jeder der fünf Turmebenen um 60°. Eine Formstabilität entsteht durch diese sphärische Krümmung. Die Helix besteht somit aus nur drei Bausteinen: der Membran, den Seilen und den Abspannungen. Sie folgt der Form der äußeren Stahlkonstruktion, ein PVC-beschichtetes Polyestergewebe schützt den Innenraum vor äußeren Wind- und Wettereinflüssen. Durch die von innen ausgeleuchtete transluzente Membran wird der Turm auch in der Nacht zu einem besonderen Hingucker. Die Nähte der Membran, die erst zu dieser Zeit sichtbar werden, lassen den Turm größer und schlanker wirken.

INNEN SCHLÄGT DAS PENDEL DEN TAKT DER NEUEN PHÄNOMENTA Ein zweiter Turm im Inneren der Membran dient zur Aufnahme des Foucault-Pendels. Sein dreieckiger Grundriss, der sich nach oben hin verjüngt, lässt einen Pyramindenstumpf entstehen, dessen Innenwände vollständig mit einer Spiegelfolie verkleidet sind. Die Bespielung eines LED Mesh mit farbigen Bildstrukturen in der Turmkrone lässt einen Kaleidoskop-Effekt über die gesamte Höhe von 28m wirksam und sichtbar werden. Dabei wird der gleichmäßige Rhythmus des Foucault Pendels durch das Kaleidoskop visuell aufgenommen und in faszinierende Bilderwelten übertragen. Diese Kombination ist einmalig und mit einer Spiegelfläche von 360m² ist es das zurzeit größte begehbare Kaleidoskop seiner Art weltweit.

Durch die Outdoorsituation mit allen erdenklichen Witterungseinflüssen wie Feuchtigkeit, Eis und Wind wurde für das Kaleidoskop eine Spiegelkonstruktion entwickelt, die neben den Temperaturschwankungen von -20 bis +50°C auch über eine sehr hohe Abbildungsbrillianz verfügt. Großformatige Spiegelflächen bis zu 8m Höhe minimieren die Stoßkanten der Spiegelsegmente. Dafür wurde eine Leichtbaukonstruktion mit einer hohen Verwindungssteifigkeit entwickelt, die mit einer hauchdünnen, aluminiumbedampften Spiegelfolie unter Hitze bespannt ist.

Nicht zuletzt ist eine architektonisch interessante und verwirrende Verbindung entstanden, die zwischen der aufstrebenden Eleganz der Turmmembran und der scheinbar ins Unendliche gespiegelten Bilderwelt des Kaleidoskops die Dimension des Phänomenta-Turms zu sprengen scheint – ein magischer Ort.

Ein besonderer raumarchitektonischer Kniff ermöglicht es den Besuchern, durch ein Liegemöbel im Erdgeschoss, in diesen magischen Ort visuell einzutauchen und die besondere Faszination eines über ihm schwingenden Foucault-Pendels vor dem Hintergrund des bildmächtigen Kaleidoskops zu erleben.

Materialien

Membran: Ferrari Precontraint 1202 S2, mit schweißbarem PVDF Finish
Serge Ferrari

Spiegelfläche: Leichtspiegel Version Superbrillant mit zusätzlicher Frontbedampfung und Versiegelung
alluvial leichtspiegel gmbh, Holzkirchen

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Fotograf: Alexander Ring, Trillian GmbH / Alejandro Roquero, Robert Mehl

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