Kirchenzentrum Seliger Pater Rupert Mayer in Poing
meck architekten gmbh




Projektangaben
Warum wurde das Material gewählt?
Die Basis der Kirche ist als massiver Sockel aus Nagelfluh - dem typischen Konglomeratstein der oberbayerischen Schotterebene - gemauert. Darüber erhebt sich als prägendes und identifizierbares Zeichen der neuen Pfarrkirche die bewegte, mit weißen Keramikkacheln bekleidete Dachlandschaft.
Was macht den Materialeinsatz besonders?
Die Differenzierung zwischen der weißen Raumkrone und dem steinernen Boden und Wandsockel thematisiert die Vorstellung von Himmel und Erde, von Transzendenz und Immanenz, in deren Spannungsfeld der Kirchenraum verortet ist.
Welche besondere Qualität erzielt das Material?
Die besondere plastische Gestaltung der Keramikkacheln ist dem Lichtraumprofil des Kirchenraumes entlehnt und erzeugt mit ihrer stark differenzierten Geometrie eine mannigfache Lichtbrechung. Mit dem Licht spielend wird die Dachlandschaft so zur kristallinen ‚Stadtkrone’ der Gemeinde Poing.
Projektbeschreibung
Als Solitär konzipiert, entfaltet die neue Kirche mit ihrer differenzierten Dachlandschaft skulpturale Kraft. Durch Form und Höhe dominiert sie die städtebauliche Situation und wird zum identifizierbaren Zeichen für Poing. Der Kirchenraum präsentiert sich offen zu Pfarrheim und Kirchplatz. Betritt der Besucher den leicht zum Altar abfallenden Kirchenraum, so öffnet sich nach dem niedrigen Eingangsbereich ein in seiner Haltung barock anmutender, zum Himmel strebender Raum aus Licht. In Analogie zur Dreifaltigkeit prägen drei große Lichtöffnungen den Raum und unterstützen durch ihre jeweilige Lichtführung die liturgischen Orte und Handlungen. Eine besondere Behandlung der Wandoberflächen und diffus gestreutes Licht führen zu einer Raumatmosphäre der Transzendenz.
Getragen wird die Kirche im Inneren im konstruktiven wie im übertragenen Sinne durch ein Raumkreuz, das sich als kraftvolles Bild dem Besucher in Form des Dachfaltwerkes offenbart.
Kommentar der Jury
Dieser Solitär schafft mit seiner zeitgenössischen Interpretation barocker Kirchenkunst den schmalen Grat zwischen traditioneller Religiosität und moderner Architektur und verhilft seinem Standort zu einem Juwel architektonischer Baukunst. Dazu tragen vor allem die dreidimensional geformten Keramikfliesen bei, deren Relief sich aus der Kubatur des Kirchenraumes ableiten. Sie ergänzen sich nicht nur zu einer ausdrucksstarken Fassade aus Material und Licht, sie unterstreichen den Anspruch als holistisches Gesamtkunstwerk wahrgenommen zu werden.
Materialien
"Hergottsbeton" - Brannenburger Nagelfluh
F. X. Rauch GmbH & Co. KG
Keramikkacheln
M & R Manufaktur GmbH
Heimische Eiche
Schreinerei Pettmesser GmbH & Co. KG
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