Ice-Q Sölden
obermoser arch-omo zt gmbh | architektur




Projektangaben
Projektbeschreibung
Das spektakuläre 360° Panorama am Gipfel des 3.054 Meter hohen Gaislachkogl animierte Architekt Johann Obermoser beim Entwurf für das neue Bergrestaurant. Die Aussicht und das Panorama über drei Länder - Italien (Dolomiten) - Deutschland (Zugspitze) und mehrere Gletscherregionen Tirols (Pitztal, Ötztal, Stubaital, Zillertal) beeinflussten die Entwurfsgedanken.
Eine gläserne Gebäudeskulptur in Form von gestapelten Eisblöcken gewährt atemberaubende Rundumsichten in Gletscher- und Bergkulisse. Weit auskragende Gebäudeteile mit Sonnenterrassen laden zum Verweilen ein. Der scharfkantig geschnittene kristalline Baukörper bildet einen bewussten Kontrast zur organisch geformten benachbarten Bergstation.
Die rund 1.200 Quadratmeter große Fassadenfläche wurde mit einem Aluminium Fassadensystem als Pfosten-Riegelkonstruktion in 56 Millimetern Breite inklusive Dämmblock-Technik errichtet. Die Dreifachverglasungen sind in den Deckenrandbereichen teilweise emailliert, die Eckausbildungen der Verglasungen wurden als Ganzglaskonstruktionen mit Stufengläsern ausgeführt. Für den Bau der gesamten Gebäudehülle, den Primärstahlbau sowie die Massivdecken war die GIG FASSADEN GmbH in Attnang-Puchheim verantwortlich. Die architektonisch vorgegebene Rastermaß mit den breiten Panoramafenstern und der schlanken Pfosten-Riegel-Konstruktion ließ sich mit dem Aluminium Fassadensystem optimal umsetzen. Scharfkantige Querschnitte auch bei flächenbündigen Riegeln und perfekte T-Verbindungen durch eine optimale Riegelanlage auf der gesamten Tiefe eröffnen den optimalen Blick auf die umliegende Bergwelt.
Es werden nicht nur die hohen Glasgewichte von bis zu 600 Kilogramm, sondern auch die auftretenden Windlasten im Falle von Stürmen und Unwettern sicher und zuverlässig in die Unterkonstruktion abgetragen. Durch den hohen Glasanteil generiert die Gebäudehülle passive Energiegewinne, die über Zwischenspeicher Energieverluste in den Nachtstunden und bei Schlechtwetter ausgleichen. Im Winter werden die äußeren Scheiben der Dreifachverglasung aufgrund des Temperaturgefälles kälter und überziehen sich partiell mit einer dünnen Schicht aus Eiskristallen. Dieser Effekt hat keinen Einfluss auf die Isothermenverläufe und die Dämmwirkung der Scheiben, doch entsteht so die perfekte Illusion eines Eiswürfels auf dem Berggipfel – womit das iceQ seinem Namen einmal mehr gerecht wird.
Über einen Tunnel (Wetterschutz) gelangt man in das Restaurant. Gleich beim Eingangsbereich befindet sich das mittels farbiger LED Beleuchtung inszenierte Weindepot für 6 Barrique-Fässer - Pinot 3000. Vom Eingangsbereich aus gelangt man ebenerdig in den Bar-/ Restaurantbereich mit südseitiger Terrasse. Die darüber liegende Lounge mit vorgelagerter Terrasse kann auch als Seminarraum genutzt werden. Das Dach des ICE-Q wird als von außen zugängliche Aussichtsplattform genutzt und ist mittels einer Hängebrücke mit dem Gaislachkogl verbunden. Aufgrund der exponierten Lage im sensiblen Permafrostbereich wird die Fundamentierung mit nur 3 hinterlüfteten Einzelauflagern sehr klein gehalten.
Im Innenraum dominieren heimische Materialien. Geschnittener und gebrochen verlegter Naturstein vom Gletscher, unbehandelte Massivhölzer für Möbel, sowie für Wand-, Boden- und Deckenverkleidungen in der Dimension auf die jeweilige Anwendung abgestimmt, sowie Lodenstoffe für Vorhänge und Sitzmöbel oder Schafwolle für Teppiche sorgen für eine unaufdringliche aber ebenso unverwechselbare Atmosphäre. Der Barbereich wurde in Black Inox in symbolischer Anlehnung an offenen Feuerstellen und von Rauch geschwärzten Küchen ausgeführt.
100 Sitzplätze im Restaurant sowie 40 Plätze in der Lounge Bar mit vorgelagerten Terrassen bieten den Gästen im ICE-Q Entspannung auf höchstem Niveau.
Materialien
Glasfassade
Stahlbeton
Kreuzlagenholz (KLH)-Deckenplatten
Kategorien
Unternehmen
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