Der Roden Crater ist ein riesiges Kunstwerk in der Painted Desert in Arizona – eine durch farbige Gesteinsschichten geprägte Wüstenlandschaft – geschaffen vom Licht- und Raumkünstler James Turrell. Dieses Land-Art-Projekt besteht aus mehreren Gängen und Räumen, die ab 1974 in den erloschenen Vulkan eingearbeitet wurden und sich auch teilweise noch im Bau befinden. Das Besondere sind die zum Himmel ausgerichteten Öffnungen, die astronomisch berechnet das Licht einzelner Himmelskörper in den Innenraum lassen – bei Tag wie bei Nacht. Dort wird es von verschiedenen Objekten aufgefangen und wiedergespiegelt, wodurch im Innenraum eine einzigartige Atmosphäre entsteht.


“My desire is to set up a situation to which I take you and let you see. It becomes your experience.” – James Turrell
Die Objekte, auch „skyspaces“ genannt, inszenieren vorhersehbare Ereignisse am Himmel, wie den natürlichen Verlauf der Sonne oder bestimmte Sternkonstellationen. Die unterschiedlichen und sich ständig wiederholenden Lichtverhältnisse verändern die Erscheinung der Objekte im Inneren des unterirdischen Konstrukts und öffnen nach Turrells Vorstellungen das Tor zu Licht, Zeit und Landschaft, wodurch der Betrachter in seiner eigenen Wahrnehmung geschärft wird. Ein beeindruckender Umgang mit natürlichem Licht, der in einer beeindruckenden Architektur resultiert. Oder andersherum?
Da sich der Roden Crater noch im Bau befindet, ist er für die Öffentlichkeit leider noch nicht zugänglich. Nach seiner Fertigstellung wird der Roden Crater allerdings mehr als 20 Räume enthalten, die für jeweils unterschiedliche Formen des vom Himmel fallenden Lichts konstruiert sind und den Besucher ein Stück näher zu den Sternen bringen.

Bilder: James Turrell