Im Jahr 2009 starteten Sibylle Kamber und Cédric Berberat ein visionäres Projekt: es sollte ein Haus gebaut werden, das bezüglich Wasser und Energie autonom ist und aus Materialien besteht, die „vor der Haustüre wachsen“. Nach fünf Jahren ist das Einfamilienhaus nun endlich fertiggestellt. Es steht in Villarepos im Kanton Freiburg und ist nach eigener Aussage beinahe vollständig kompostierbar.

Von vornherein ist zu nennen, dass lediglich Holz, Stroh und Lehm verbaut und auf Beton komplett verzichtet wurde. Das Fundament ist eine stark lehmhaltige, gestampfte Erde, auf die eine verdichtete Kiesschicht aufgebracht ist. Direkt darauf befinden sich die Kellerwände aus Natursteinen, die in einem Gebiet hinter Basel gesammelt wurden. Als Abschluss der Kellerwänder dienen Eichenbretter und eine isolierte Grundplatte aus sechs Holzelementen. Die Wärmedämmung übernehmen Kleinballen aus regional angebautem Bio-Weizenstroh, die sich ebenso in der Isolierung der Holz-Außenwände befinden. Eine Schilfmatte und Lehmputz bilden die letzte Dämmschicht nach außen. Im Inneren sind die Räume durch Holzständerwände abgeteilt, die mit einer Hanf-Jute-Schicht, einer Schilfmatte und Lehmputz isoliert ist.
Eine Photovoltaik-Anlage und eine thermische Solaranlage auf dem Dach liefern soviel Strom und Heizenergie, dass das Haus komplett vom örtlichen Strom- und Gasnetz abgekoppelt betrieben werden kann. Ein besonderes Highlight ist der Kamin aus Stampflehm im oberen Geschoss, der mit Stückholz befeuert wird und für den Großteil der Wärmelieferung sorgt. Auch bei der Inneneinrichtung wurde darauf geachtet, dass möglichst wenig Chemikalien zum Einsatz kommen und sich somit fast das komplette Haus problemlos kompostieren lassen dürfte.
Fotos: Corinne Aeberhard