Die Holzacetylierung ist ein Verfahren, bei dem Holz mit Essigsäureanhydrif behandelt und auf molekularer Ebene dauerhaft modifiziert wird. Durch dieses Verfahren verbessert sich die Resistenz des Holzes gegenüber Pilzen und Insekten, sowie dessen UV- und Wetterbeständigkeit als auch dessen Dimensionsstabilität. Und das alles, ohne den Einsatz umweltgefährdender Chemikalien, was das behandelte Holz zu einer sehr ökologischen Alternative für sämtliche Hölzer im Außenbereich macht.
Bei der Holzacetylierung wird das Rohmaterial – meist unbehandeltes Vollholz – in einem Edelstahl-Reaktor unter Druck und mit einer erhöhten Temperatur mit Essigsäureanhydrid behandelt. Die sogenannten „freien Hydroxyle“, die sich von Natur aus in jedem Holz befinden, werden im Verlauf der Acetylierung zu Acetylgruppen, die wesentlich weniger Wasser in das Holz eindringen lassen. Die Folge: Das Holz weist eine deutlich höhere Dimensionsstabilität auf und wird extrem dauerhaft, da es ohne Wasser auch nicht mehr bzw. viel schwieriger von Enzymen verdaut werden kann. Als Nebenprodukt des Verfahrens fällt lediglich Essigsäure an, die am Ende des Prozesse wieder aus dem Holz ausgewaschen, aufgefangen und erneut in den Produktionskreislauf zurückgeführt wird.
Unterschiedliche Holzarten weisen auch unterschiedliche molekulare Strukturen auf, weshalb die Acetylierung auf die jeweilige Holzart abgestimmt werden muss, um die angestrebten Produkteigenschaften zu erreichen. Eichen- und Fichtenholz eignet sich beispielsweise weniger gut für die Behandlung; Erlen- Pappel- und Birkenholz eignet sich hingegen sehr gut.
In der Datenbank von raumPROBE ist ein acteliertes Holz zu finden. Unter dem Namen Accoya wird es vom Unternehmen Enno Roggemann GmbH vertrieben.
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Fotos: Enno Roggemann GmbH