Die Rautenfaltenstruktur RFS des Unternehmen „Pietsch & Partner“ konnte beim diesjährigen materialPREIS 2016 den ersten Platz in der Kategorie INNOVATION ergattern. Grund dafür ist der innovative Umgang mit Materialien, der sowohl die technischen wie auch die ökologischen Qualitäten der verwendeten Materialien verbessert.
Das Flächentragewerk RFS zeichnet sich besonders durch seine auxetischen Eigenschaften aus. Auxetische Materialien dehnen sich bei einer Streckung quer zur Streckrichtung aus, wogegen sich herkömmliche Material längs zur Streckrichtung ausdehnen. Dadurch ergeben sich für dieses technische Prinzip noch vielfältigere Einsatzgebiete, vor allem in der Architektur, wie aber auch in Design und Mode. Pietsch & Partner haben es geschafft, diese dreidimensionale Struktur auf ein Holzfaserpapier zu übertragen, in eine komplexe Freiform zu bringen und mit einem Biopolymer zu stabilisieren. Dank des komplett auf natürlichen Materialien basierenden Bindemittels – eine Harz aus Lein- und Sojaöl – ist die Struktur nicht nur beständig gegen UV-Strahlung, Salzwasser und viele Kraftstoffe, sondern auch sehr gut wieder in den natürlichen Stoffkreislauf zu bringen.
Die Herstellung des RFS-Faltkerns erfolgt in einer relativ kleinen Produktionsanlage, linear und in nur zwei Schritten, was den Produktionsaufwand im Vergleich zu ähnlichen Leichtbaustrukturen wie den Hexagonalwaben wesentlich verringert. Außerdem bieten die aus der Faltung resultierenden Kanäle viel Platz für Sonderfunktionen wie Kabelschächte, Belüftung oder Füllraum für Isolationsmaterialien.

Das Unternehmen „Pietsch & Partner“ widmet sich der Produktentwicklung für die zivile Nutzung. Bei der Wahl der Materialien, Werkstoffe, Design, Verfahren, Funktionalität und Produktionsumsetzung verstehen sich als Unternehmen, dem die zeitgemäßen Ansprüche von Cradle to Cradle selbstverständlich sind.
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Fotos: Pietsch & Partner; raumPROBE
Darstellung auxetisches Material: wikipedia