Glasuren schützen Steinzeug oder Porzellan vor Verschmutzungen der Oberfläche und äußeren mechanischen Einwirkungen. Außerdem verleihen sie den Keramiken Farbe und Glanz und verleihen ihnen eine besondere Ästhetik. Das Projekt blooming ground der französischen Studentin Anne Fischer (Design Academy Eindhoven) nutzt Glasuren darüber hinaus für die Dekontamination von Böden, die bspw. durch Minenbau mit Schwermetallen verunreinigt wurden. Das Projekt wurde ganz aktuell auf der Dutch Design Week 2016 vorgestellt.
Das Projekt bedient sich der Fähigkeit mancher Pflanzen, bestimmte Stoffe aus dem Boden zu ziehen und in den eigenen Zellen zu lagern. Werden diese Pflanzen daraufhin geerntet und verbrannt, verbleiben die oft gefährlichen Stoffe in der Asche. Diese Asche kann dann mittels verschiedener Prozesse zu neuen Produkten weiterverarbeitet werden.
Ein Beispiel: Gebirgs-Hellerkraut (lat. noccaea caerulescens) kann Zink aufnehmen und im Gewebe speichern. Nach dem Ernten und Verbrennen der Pflanze wird die Asche Teil einer Glasur, mit der Tonfliesen behandelt und veredelt werden können. Die Kosten des Prozesses sind vergleichsweise gering, was gewerbliche Hersteller ermutigen soll, einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit zu gehen.
Auf ihrer Website gibt Anne Fischer einen Überblick über verseuchte Böden in Frankreich sowie über verschiedene Pflanzen und ihre unterschiedlichen Fähigkeiten, die Böden zu reinigen. Dabei ist sie weiterhin auf der Suche nach einem Partner für die Vertiefung und die internationale Übertragung des Konzeptes.


