The „willow project“ zeigt einige Materialexperimente, die an der Iceland Academy of the Arts von einer Gruppe Produktdesign-Studenten entstanden sind. Es ging darum, die Weide als natürliche Ressource zu nutzen, was aktuell auf Island nur kaum geschieht. Rahmenbedingung war es außerdem, keine zusätzlichen Materialien zu nutzen und die Weide auch nur mit Hitze und Wasser zu behandeln. Die Resultate sind einige tolle Materialstudien, die zu 100% biologisch basiert und ebenso biologisch abbaubar sind.
Beispielsweise wurde ein Stück Baumstamm gekocht, wodurch sowohl das Holz wie auch die Rinde weich und elastisch und zur Basis eines Naturpapiers wurden. Als Bindemittel für diese Papier diente die Asche von verbranntem Weideholz. Auch destillierten die Studenten Holz, Blätter und Rinde, wobei eine Flüssigkeit entstand, die zum Färben bspw. von Papieren oder Textilien genutzt werden kann. In einem weiteren Prozess bedienten sie sich einer alten japanischen Handwerkskunst, bei dem das Holz von Außen mit Flammen behandelt und dadurch insekten-, feuer- und schimmelresistent wird. Alle Objekte können nach Ihrem Gebrauch direkt im Wald entsorgt werden, wo sie den anderen Pflanzen wiederum als nahrhafter Dünger dienen.
Fotos: Johanna Seelemann, Kristín Sigurðardóttir