Wir alle kennen den Baustoff Beton als starres, und kaltes Material – grundsätzlich natürlich absolut richtig, aber es geht auch anders! Die typischen Eigenschaften und Anwendungsbereiche von flächigem Beton zu durchbrechen, weiter zu entwickeln und daraus ein völlig neues Produkt zu kreieren gelang Memux in Zusammenarbeit mit der Oberhauser & Schedler Bau GmbH. Die Aufgabenstellung verlangte nach einer speziellen Anwendung, um Beton abseits ausgetretener Pfade in ein neues, besseres Licht zu rücken. Durch die Verknüpfung der Eigenschaften des Beton mit der Forderung nach Variabilität und Flexibilität entstand ein Betontextil – der Betonvorhang. In dieser Form erhält Beton einen poetisch weichen, fließenden Charakter:

Durch die Aufhängung mittles Gurtband und Ösen an einem Standardschiebebeschlag entsteht ein Faltenwurf. Der Betonvorhang kommt dadurch einem gewöhnlichen Stoff optisch sehr nahe und erinnert an eine Steppdecke. Die Designer wollen sich trotz der Benennung Betonvorhang keineswegs auf diese Funktion alleine festlegen. Bereits im Entwicklungsprozess entstanden einige Ideen für weitere Anwendungsbereiche. Aufgrund seiner Eigenschaften ist der Betonvorhang als Sonnen-, Wind- und Sichtschutz, aber auch als Wärmespeicherlement, Fassadenelement oder Raumteiler im Innen- und Außenbereich einsetzbar. Auch Freiformen sind problemlos zu bespielen, da als Trägermaterial ein biegbares, uv-beständiges Geotextil verwendet wurde. Je nach Blickrichtung ergeben sich unterschiedliche Wirkungen und Perspektiven.



Mit dem Betonvorhang konnten die Designer schon einige Erfolge verzeichnen, er wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Auch nach Hollywood hat der Betonvorhang sich bereits seinen Weg gebahnt: Im Blockbuster „Krieg der Götter“ von Tarsem Singh ist er als Innenverkleidung im Palast des Königs zu finden.

Fotos: memux.com, oberhauser-schedler.at